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 Zapfen- News

    Hier kommt formlose Chronik von Neuheiten rund ums Parseiergries (das Kar, das rechts Freispitzwand und links vom Heel- Zapfen eingefasst wird).
    Also ´ne Art Tagebuch, neuester Eintrag unten, beginnt Sommer 2003, Jahr 04+05 zu finden in
    Zapfennews Auslagerung, ältere Geschehnisse siehe Stories Zapfenfieber + Zone 90 ( Heelwand) und  Info Hexenmeister (Freispitz).
    Stand 26.12.2004

 

    ~28. Mai 2003:
    Heuer nicht so viel Schnee im Kar wie sonst und schon warmes Sommerwetter, das Depot liegt schon frei. Wir ernten die Früchte der “Arbeit” des Vorjahres, als wir im linken, immer trockenen Wandteil die “Klondike” schon weit hinaufgelegt, den Claim sozusagen abgesteckt hatten.
    Noch macht sich mangelnde Routine an der langsamen Fortbewegung bis hinauf zum Umkehrpunkt bemerkbar, doch der schon vorbehandelte Quergang geht - zwar etwas tricky-  aber doch gut zum Freiklettern, der Weiterweg ist erlesen. Nach einigem Hin- und Her und Unsicherheiten bezüglich der besten Route finden wir guten Standplatz vor der “Diebstahl und Heelerei” und nochmal eine genialen, total trockenen Weiterweg, der erst in der letzten Seillänge in “Diebstahl...” mündet. (Vielleicht richten wir den hierbei notwendigen Stand, bzw das Wegklettern davon noch etwas besser her).

    7.Juni 2003
    Schon ab dem  frühen Nachmittag sind Gewitter angesagt, aber wie wollen “Klondike” schon mal genießen. Dies klappt prima, ideales Wetter, weit rauf Sonne und wir sind selber von der Kletterei begeistert. Ohne die Sack- Nachzerrerei geht doch alles leichter.  Als wir oben sind, beobachten wir unten im Kar die Murmeltiere, die gerade ein Wettrodeln veranstalten.
    Wenn wir gewusst hätten, dass das Wetter doch länger hält, hätten wir noch mehr geklettert. Beim Abstieg treffen wir Jürgen mit der IG- Klettern an der Schafgufel.

    11./12. Juni 2003
    Dieter war gleich nochmal oben, wiederholt mit Christina “Diebstahl ..” (auf den Spuren der IG) und “Ohne Heel und Tadel” und ist wieder sehr angetan. Jürgen (der mit der IG- Klettern auch Diebstahl und Klondike geklettert ist) meint , dasss in der vorletzten SL von “Diebstahl..” knapp neben der Route (bei einem Wulst ca beim 5./ 6. BH)  ein Block ausgebrochen ist  und noch was rumhängt, man kann aber gut links ausweichen (müssen vielleicht da noch mal einen Haken dazusetzen).

    18.Juni. 2003
    Neuer Anlauf für´s Zapfenfieber und es ist fast die alte Geschichte; - Die SMA lügt, statt Sonne tiefhängende Wolken, es trocknet nichts. Ziemlich  zapfig, kalte Pratzen in der 1. SL und in der 4. ist es richtig nass, aber Dieter beisst sich durch. Vom Geröllband weg geht es zäh, wir sind überrascht, dass es wieder so stei list. Dann bremst mich eine Stelle von einem kleinen Absatz weg, immer wieder muss ich runter, bis endlich eine Lösung gefunden ist, in einen mäßigen Cliff zu kommen. Dafür ist dann die etwas komische Seitgriffschuppe da hin gut getestet, Gott sei Dank ist sie entgegen dem Augenschein doch voll stabil. Uns drängt´s  zwar immer weiter nach links, aber so kommen wir ideal in die letzten Ausstiegsmeter von Zone 90 und damit wird das Zapfenfieber endlich fertig und eine neue Abseilmöglichkeit von der Gipfelwiese gerichtet. Leider verhängt sich beim Abziehen der Abseile über das Band ein Seil und Dieter muss nochmal ein paar Meter hoch.
    (Tip: langsam abziehen, eigentlich ist es so überhängend, dass das Seil darüberfalen mu?)

    ~25. Juni 2003.
    Bestes Wetter, alles trocken jetzt, endlich Zone 90 klettern. Ich ziehe unten den 1. SL-Vorsteigen-dürfen- Stein und vermassele dadurch dem Dieter, der die erste locker nachsteigt und oben alles wichtige sauber vorklettert,  eine Rotpunktbegehung aller entscheidender Seillängen. Dafür sind wir wieder selbst von der Tour und dem Fels begeistert, - was für eine Wand. Oben installieren wir ein neues Gipfelbuch und diesmal klappt es auch mit der Abseilstelle (Tip: ganz langsam Abziehen).
    Zu früh, um zu gehen und so testen wir noch die überhängende 2. SL vom Projekt rechts vom Zapfenfieber (Alpensüßklee). Sehr beindruckend, geniale Schuppen und eine gute Griffleiste, die an der entscheidenden Stelle das Fragzeigen entschlüsselt, allerdings mit 2 extraweiten Zügen. (siehe Topo Alpensüßklee). Gottseidank kann ich den Dieter überreden, zwischen die 2 Züge einen Haken zu setzen.
    Währenddessen trägt sich der Konni Herberle schon mal ins neue Gipfelbuch ein (“Ohne Heel...), weiht die neue Abseilpiste ein und auch bei ihm klappt´s mit  dem Abziehen.

    ~ 28. Juni 2003
    Zapfendiebe schleichen sich an. Jürgen und Michel kommen vom Westpfeiler und ziehen um ins Parseier Gries. Allerdings verhindert ein spitziger Felszacken über´m Scheißhausriss die kühne Tat:  Weder am Zapfen geht was noch bei der Blondine auf der Gufel; stattdessen muss Michel im Gwitter runter und seinen Arm zusammflicken lassen: Merke: Wer anderen einen Zapfen klauen will, sollte nicht am Scheißhaus bouldern.

    7. / 8. Juli 2003
    Dieter und ich haben nach einem verplanten Wochenende 2 Tage frei, also rauf, obwohl es noch nicht so warm werden soll. Und so ist es dann auch, viele Wolken und wenig Sonne, es trocknet im rechten Wandteil nicht richtig. Deshalb starten wir links unten die erste Seillänge Klondike, dann rechts rüber über die kleine Schlucht. 2 sehr schöne, genußreiche Seillängen - vorbei am Abseilstand aus der Klondike- Erschließung - dann gehen uns die Haken aus
    (siehe Wandfoto von unten). Es ist noch zu früh zum Aufhören, etwas Aufwärmen in der Strahlung im Kar, neue Haken aus der Tonne und nochmal zum Alpensüßklee. Obwohl die steile Länge immer noch nass herschaut, geht es ganz ordentlich, und eine kurze Länge (mit 2 kniffligen Passagen) wird noch draufgesetzt, dann haben wir für heute genug am Stand gefroren.
    Der nächste Morgen ist auch nicht wolkenlos, aber wir versuchen uns in der Zone 40. Kalte Finger, aber geniale Kletterei schon in der ersten Länge. Von unten kommen die Zapfendiebe, etwas verdruckst packen Michi und Jügen ihr Zeug aus und starten nach oben, an den oberen Zapfen. Wenn Sie wüssten, dass es mir ganz recht ist, muß ich wenigstens nicht über´n Schnee und Vorbau an diese doch noch alpiner gelegen Wand.
    zurück zur Zone 40:
    Im Anbetracht der Kälte und Dieters Auftrieb überlasse ich ihm ab der ersten SL das scharfe Seilende. Bin voll beeindruckt von der Kletterei, sowohl von Felsqualität als auch vom Ambiente. Gratulation an Rainer und Markus. Besser kann alpines Sportklettern wohl nicht mehr sein, allerdings wäre es uns ein bisschen leichter lieber. Hat wohl ganz schön Einsatz gefordert, da nur ganz selten mal ein paar Meter problemlos sind, dafür war es sicher auch ein Wahnsinns- Erstbegehungserlebnis, dass dann doch immer genau so viel kommt, dass es zum Klettern (und Cliffen) gerade noch reicht - für uns allerdings öfters erst dann, wenn wir aus dem Hängen die Sache genauer anschauen. Am Beginn der Schlüssellänge ist ein Haken (der dritte) mal ziemlich blöd anzuklettern, und mein Vorsteiger wird allmählich müde. Trotzdem korrigieren wir den einzigen Schönheitsfehler der Tour - dass sie vor dem Gipfel aufhört - indem wir vom Wandbuch (erst 5 Begehungen)  ein paar Meter abseilen zum “Zone- 90”- Stand und dann darüber rausklettern. Oben auf der gemütliche Wiese ein paar Minuten in der Sonne hocken, dass tut so richtig gut. Nach dem Abseilen hat aber trotzdem keiner mehr Auftrieb, die Zapfendiebe sind auch schon wieder da und zeigen uns, dass sie in der kurzen Zeit schon weit gekommen sind (siehe Topo Zapfendiebstahl) und das auch dort der Fels genial ist. So packen wir ohne Stress unsere Sachen und wandern gemeinsam durchs Blumenmeer im Parseiertal hinaus.   

    11./12. Juli.
    die Zapfendiebe machen den Zapfendiebstahl komplett. Wie es so
    ausschaut, geht auch dort nur super Fels her (vielleicht hätten wir doch den Diebstahl unterbinden sollen?). Außerdem ist das wohl die Tour mit dem höchsten Plaisier- Potential am Zapfen, trotz Schneefeld am Einstieg und kleiner Schrofenpassage. (Kommentar nach Wiederholung am 3.8, Tour ist super, aber Plaisier ist quatsch, die 1. SL nach dem Vorbau ist schwer und anspruchsvoll)
    Am nächsten Tag bekommt die Zone 90 ihre erste “auswärtige” Wiederholung. Jürgens Kommentare sind voll Begeisterung - oder er schmiert uns nur Honig um´s Maul, weil er so auf ein mildes Urteil hofft.
     

Topo “Zapfendiebstahl” am oberen Zapfen unter Topo aktuell

Zapfendiebeklettern2

Die Zapfendiebe auf frischer Tat,
2. und vorletzte SL

Zapfendiebebohren

13.Juni. 2003:
waren auch wieder oben, diesmal war es schön warm und trocken. Wunderbarer Sonntag und nur 3 Seilschaften im ganzen Kar. Wir vergnügen uns im “Alpensüßklee”, die kurzen 2. und 3. SL begeistern schon wieder (siehe Zapfenbilder 2),  kommen danach noch 3 Seillängen voran (die 4. SL ist wunderbar, die Schrofen am Ende der 5. SL sind harmlos, und oben geht es wieder in bewährtem Zapfenstil weiter. (siehe Topo unten)

Der Felix ist mit dem Sylvio da und sie versuchen “Jugend forscht” Rotpunkt zu klettern, was auch fast gelingt. Die paar etwas brüchigen Passagen unten sind wohl im relativ gängigen Gelände, dann kommen allerdings zwei 9minus längen mit jeweils 50 Meter und wohl eher sparsam gesichert (8BH + ein paar Friends auf 50m, brrrr, Felix sagt aber, das es ganz gut machbar sei und goil). Eine komplette Begehung bis ganz rauf steht aber noch aus (bei den zweien war nach dem Bouldern der schweren Längen Haut und Biss zu Ende).
Topo siehe Topo aktuell.
 

19. /20. Juli. 2003
Ideales, warmes Wetter - großer Andrang im Parseiergries. Von Sa auf So ca 15 Gufelschläfer und am Block (Buchloer Bahnhof) auch noch Leute. Geklettert wurden einige Zapfentouren (Zapfenfieber, Zapfendiebstahl, Zone 90, Ohne Heel.., langsam werden die Touren speckig) und am Spitz. - Die Zone 90 erhielt vermutlich die erste Rotpunkt- (Markus) und die erste Begehung mit 2 rechten Schuhen (Klaus).
Der Rainer Treppte hat seiner genialen Zone 40 noch einen Ausstieg raus auf die Gipfelwiese verschafft und wir haben den Alpensüßklee fertiggestellt (bis oben rauf gut, nochmal tricky Passage kurz vor Schluss, siehe
Topo aktuell. , am schmalen Gipfelgrat zwischen verblühendem Süßklee und blühender Arnika rumgehockt.
Nach dem Abseilen gab´s am Block noch eine Überraschung, Heinzi + Winzi verpassen uns 2 Bier, bei diesem Anreiz müssen wir ja weiterbohren.

25.Juli. 2003
Heute haben wir den Zapfen wieder für uns alleine. Nachdem rechts alles nass ist, versuchen wir uns am unteren Projekt Yukon, rechts von Klondike). Genialer Fels, teilweise ideale Keilstellen, und auch das Fragezeichen, der Steilaufschwung lässt sich lösen (steil und anstrengend). So schaffen wir es bis zur Einmündung in Klondike (am Stand nach dem Quergang, irgendwann werden wir Klondike noch einen eigenen linken Weiterweg nach dem Quergang verpassen). Für´s neue Projekt ist jetzt noch ein eigener Einstieg geplant.  

2.- 3.Aug 2003
Irgendwann ist jetzt. Der Wahnsinns- Sommer gönnt uns keine Pause. Waren ja auch schon lang m´nicht mehr da. Am Buchloer Bahnhof (oder Hotel Treppte) treffen wir Rainer mit seinem Spatz, hat am Sa im Lechtalschreck die Standplätze saniert, Danke -( am Sonntag Zone 90). Wir verlegen die Schlussseillänge von Klondike nach links unter die Nase. Beinahe wird´s ein Flop, da wir ein Säckchen mit Haken am Einstieg vergessen haben, aber es reicht gerade so (mit SU Bohren, ein Häkchen kommt noch dazu, das Loch gibt es schon ). Am Abend (mit neuen Haken) schauen wir uns noch die Platte am Einstieg von Yukon an und finden uns auf einmal hineingelockt in die 1. Wulstzone. Nach super Griffen am Anfang kommt doch noch ein sehr spannender Zug. (Wahrscheinlich 8 oder Pepperfreak 7+). Als wir an der (leeren) Schafgufel eintrudeln, wird´s gerade dunkel.

Am Montag holen wir uns einen Dämpfer im Zapfendiebstahl. So schwer kann 7 sein, und wir sind zu langsam, als dass sich eine 2. Tour ausgehen würde. Dazu über 2 Stunden komische Geräusche und Steinschlag unter der Freispitzscharte. Schließlich kommt ein 25 Köpfe starkes Steinbockrudel zum Vorschein, das sich dann über alle möglichen Plattenzonen am Freispitz -Wandfuß verteilt (bis zu den ersten Bohrhaken der Schreck- Heel hinauf).
Wir sind noch platt vom Vortag und dem “plaisier-Klettern” am oberen Zapfen und tritscheln nur unten noch ein bisschen rum. (kann den Zone 90 Einstieg wieder nicht punkten). 

10.8.Aug
wieder ein phantastischer Zapfentag im Hitzesommer. Wir wolllen jetzt doch endlich mal die direkte Headwall versuchen. Bisher hatten uns die Dachgürtel und überhängenden Wandstreifen immer abgeschreckt und auch zahllose Photostudien konnten die Fragezeichen nicht auflösen, also versuchen. Anfahrt  vorbei an zahllosen Nachtschwärmern, losgelaufen mit der Petzl am Hirn, um viertel nach 6 zwei Gufelschläfer, um 7 Uhr Steffi und Rainer in der Villa Treppte gweckt. Zwar wirft mich die 2. SL beim Dynamo zuerst mal ab, trotzdem kommen wir gut voran. Um 10  trotz schweren Nachziehsack schon hoch in der Wand , dafür waren die Pullis noch am Einstieg und frischer Wind kommt auf. Nach der steilen und wieder begeisternden Yukon Länge kreuzen wir die "Ohne Heel..", dann wird´s spannend - wohin? Wir versuchen noch Strom zu sparen - einige Keilstellen helfen. Dieter entscheidet sich für einen gelben Streifen, der über einem Wulst zu einem kleinen Graswasen führt - Stand  - Bingo-, aber jetzt geht´s erst richtig los. (Wie sich die Seillänge, die wohl ca 50 m lang wird, durchgehend von Stand zu Stand klettern lässt ? Wir hatten zum Bohren an der Kreuzung zwischen Stand gemacht, vielleicht montieren wir noch mal ein paar Haken dazu, damit die richtigen Keile nicht ausgehen).
Ein erster Versuch rechts rauf endet in einer glatten Sackgasse, dafür wird links vom Stand weg wieder einmal zu einem Höhepunkt der Erschließerlaufbahn. Immer wieder tauchen unvermutet gute Griffe (und Cliffstellen) auf, und vor der nächsten glatten Verschneidung zeigen einge Henkel links raus an, dass der richtige Weg direkt über den Wulst geht und schließlich in die kleine Nische unter der Schlußwand führt. (der große Block 8 Meter überm Stand ist fest verkeilt und lässt ducrh unabsichtliches Touchieren nicht aus der Ruhe bringen, er war von uns nicht zu demontieren). Hochstimmung-  auch weil nur noch ein paar Meter fehlen bis rauf und einige hoffnunsnährende Schuppen sichtbar sind. Dieter lässt die kurze, aber sehr abdrängende Verschneidung gar nicht so schwer aussehen,  - lediglich ein paar g´scheite Schnaufer, bis er richtig in die Cliffs reinkommt - dann ist er schon oben am Grat. Obwohl nur noch 10 Meter, lässt mir diese Passage fast die Ärmel platzen - das wird noch ein heftiger Stolperstein auf dem Weg zu einer Rotpunkt. Abendstimmungen in der Wiese am Zapfengipfel, dann rüber zur Zone 90 Abseilpiste, und 30 Minuten später hat uns die Erde endlich wieder. Das vorbeipfeifende, gefiederte Dreieck schafft die Strecke allerdings in weniger als 10 Sekunden, nach dem Flugbild müsste es eine Weihe oder ein Milan gewesen sein. Kurze Brotzeit, dann schaffen wir es gerade noch ohne Lampe bis zum Auto - ein ausgefüllter Tag.

15. Aug.
Diesmal mit dem alten Kumpel aus glorreichen Freispitzzeiten, dem Mayr Wolfi hier unterwegs. Beim Zustieg verpassen wir knapp die 200 Schafe, die gerade ihren Weideplatzwechsel vollführen und dann in einer endlosen Kette die Rampen und Hänge zur gegenüberliegenden Schafscharte hinaufziehen - hinterher die Schäfer, die wohl das Tempo der Schafe nicht ganz mithalten können. Oben im Kar zieht´s dann erst mal zu und an der Villa Treppte begrüßt uns nicht nur der Hausher, sondern auch leichter Nieselregen. Dafür zeigt mir Rainer begeistert seine neue Projektlinie, die in Falllinie der blauen Lagune (links von “Jugend forscht”) schon 3 SL hinaufzieht.
Nach einer knappen Stunde wird´s dann aber wieder besser, und wir machen uns hinein in die Yukon. Diesmal gelingt die 2. SL, aber die 4. SL  beschert mir einen dicken Ärmel. Nach der steilen 5. SL versuche ich die lange Kreuzungsseillänge über die “Diebstahl hinweg durchzuklettern, was dank 55m Seil (und Auslassen einiger Keilstellen) gerade so gelingt, die Seilreibung zieht mir aber fast die Hose aus.
Wolfi muss also bei seinem ersten Zapfeneinsatz gleich auch noch arbeiten, und wir bohren neben 2 ZH auch noch einen Zwischenstand ein (derzeit nur mit einem Haken + R8, das 2. Loch ist schon da, aber wir hatten zu wenig Stangen dabei, aktualisiert:
Topo aktuell ). Die Trepptes, die uns auf den Fersen sind, werden bei dieser Aktion etwas ausgebremst, aber sie nutzen gleich dankbar die Standmöglichkeit. Wolfi zeigt sich insgesamt von der Schlusswand ziemlich beeindruckt und ich kann mich am letzten Hemd die anstrengende Abschlusspassage sauber hochkämpfen. (als ich dann von Rainer Fotos mache, lässt der das ganze allerdings ziemlich leicht aussehen, er hätte ja wenigstens zum Schein ein bisschen schnaufen und zittern können).  Nach einer ausgedehnten Gipfelpause und schnellen Abseilfahrt über Zone 90 gibt´s an der Villa noch einen schönen Plausch (Konni Heberle  ist auch noch dazugekommen) mit Kaffee und Keksen, dann überlassen wir den Zapfen den Villa-Schläfern. (bitte in Zukunft rechtzeitig reservieren, sonst gibt´s keinen Platz und der Zimmerservice ist überfordert).

22.-23.8
Wieder mit Dieter da. Wir sind schwer bepackt, denn wir haben den ersten Teil der Gufelkiste aufgeschnallt und - wahrhaft christlich nach dem Motto: liebet Eure Feinde - die Bohrmaschine der Zapfendiebe.Nächtliches Gewitter hat die Wand mehr nass gemacht, als uns lieb ist. Nachdem es nur langsam trocknet, klettern wir “Ohne Heel..”  hinter einer “fremden” Seilschaft
 ( - ja jetzt kommen auch schon Leute, die wir nicht kennen  und sie haben am Tag zuvor einen wichtigen Griff aus der Schlüsselstelle von Zone 90 entfernt, geht aber noch- ). Von “ohne Heel.. “ bin ich total begeistert - habe die Kletterei nicht durchgehend so schön in Erinnerung gehabt. Nachmittags spielen wir uns noch ein bisschen in unserem neuen Projekt rechts vom  Zapfenfieber, wo Dieter eine schönen Weiterweg durch gelben Fels auf ein kleines Podest entdeckt. 4 Haken setzen wir dann noch drauf, bevor es hinuntergeht zur Schafgufel, die sich schon leidlich füllt. Mitten in der Nacht kommt dann der Jürgen noch mit dem Rest der Kiste daher, er hat den Rucksack auch noch mit 14 Dosen Bier füllen müssen - “sonst hebt die Kiste nicht richtig”. Am nächsten morgen ist Dieter schon ganz früh oben für Wandfotos und weckt dabei ein Rudel Steinböcke auf. Dann machen wir uns auf, dem “Alpensüßklee” eine gescheite Begehung zu verschaffen. Dieter steigt alles souverän vor (ich schaff den Dynamo in der 2. Sl wieder mal nicht, wie schwer ist das jetzt?), aber wir stellen gemeinsam fest, dass der obere Teil dem reinen Sportkletterer wohl nicht ganz so behagen wird. Wieder unten bleibt noch genügend Zeit für einen Nachschlag, nur was? Schließlich brechen wir noch in “Zapfenfieber” auf. Zuerst geht´s noch ganz gut, aber in der Länge über´m Band werden mir die Flügel lahm und ich rette mich mit Müh und Not von Rastpunkt zu Rastpunkt. Im Nachhinein betrachtet hätten wir wohl besser noch etwas am Projekt herumbasteln sollen, für den Dieter war es wohl etwas fad, da er die Tour vor 2 Wochen schon gemacht hat. Dafür begrüßt uns der Jürgen dann an der Gufel mit einem seiner “Rucksack- Aufpolster- Biere”; auch nicht schlecht. Während die Gufel gut gefüllt ist und sich ein netter “Hoigarde” abzeichnet, muss ich zurück ins Tal, deswegen weiß ich (noch)  nicht, was sich am Sonntag alles abgespielt hat.

gufelkiste01_klein

5. Okt. 2003
Seit Ende August war ich nicht mehr oben, und jetzt schneit´s wohl sauber ein.
Ende Aug und im späten Sept war schon noch was los,  z.B. erhielt Yukon  noch ein paar Wiederholungen (letzte SL eher eine leichte 8-, leider hat der Jürgen die vorgebohrten Löcher für die noch fehlenden Haken nicht gefunden), ebenso drüben am Westpfeiler der Weg der bunten Steine (Dieter+Christina, Hubert +Erwin, Conny +?, die sich alle recht beeindruckt zeigten) und am Spitz hat der Neher Markus den Hexenmeister wiederholt, (o.s., respekt).

Ganz toll: der Jürgen hat in der linken Süd noch 13 ZH geklebt, die alten Haken waren doch ein ganzer schöner Schrott. Die Einstiegsquerung ist aber noch nicht saniert, ebenso die 2. Länge nur auf der Umgehung rechts.

Mit der Aktion im Sonnengesang wird es wohl heuer wieder nichts

18.10. 2003. Trotz toller Oktobermitte ist schon richtig Winter im Gebirg. Die Freaks waren nochmal an der Fallenbacher, warmer trockener Fels, aber sonst doch eher nichts für Weicheier. Unsere Maschine muss wohl oben überwintern, und das dürfte auch der letzte Eintrag sein für 2003.
- noch was wichtiges: es gab Beschwerden der Schäfer, dass manche Gufelschläfer direkt auf den Weg gekackt haben. Muss doch nicht sein,  ein Stück rüber und ein paar Meter runter vom Weg schafft man auch bei Nacht noch, oder?

Winterbiwak_klein

Infoseiten zum Klettern:

Freispitz

Heel-
zapfen

Krähe

Hahntenn-
joch

Feldern-
alm

Säuling

Ifen

Wampiger
Schrofen

Rote Platte
 Westpfeiler

Fallenbacher

Klettergärten um
 Füssen